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echt nicht lustig?

zum thema outsourcing, off-shoring, und wie die dinger alle heissen…

“nicht lustig” fand das ein vorgesetzter der dargestellten firma und untersagte einem mitarbeiter die weiterverbreitung per email. ich fand das extrem lustig und verbreite das hier weiter 😉
ok. in wirklichkeit ist es nicht lustig, da es im uebertragenen sinne der realitaet entspricht. aber wenn man nicht mehr drueber lachen darf…

telekom und der rechnungsspam

ist ja schon lustig, dass es ueberhaupt eine meldung bei heise.de wert ist, dass die telekom ihre emails mit rechnungen “sicherer” machen will. aber nun gut… wenn man anderes von so einer firma gewohnt ist, muss man halt auch “werbung” machen, wenn man selbstverstaendliche massnahmen ergreift.

heute ist dann auch eine solche email bei mir eingetroffen. nun steht im betreff auch die strasse der anschrift drin und die nummer des buchungskontos. damit sollte doch jeder depperte computernutzer kapieren, dass die rechnung nicht echt ist, wenn das nicht passt.

auf rechnischer ebene haben die nun auch eine dkim signatur eingefuehrt, was gewisse grosse provider sowieso schon seit jahren von versendern von massenmails erwarten. und nun zum lustigen teil… mein amavis hat zu der mail ausgespuckt:

X-Amavis-Alert: BAD HEADER SECTION, Missing required header field: “Date”

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de-mail geht in die naechste runde

bei so einem thema werden die postings halt immer etwas laenger….

in den letzten tagen ueberschlagen sich wieder die meldungen zu de-mail. bei heise z.b. war zu lesen:

“Die Stadt Friedrichshafen hat DE-Mail in drei Anwendungsszenarien erfolgreich installiert: So können Urkunden wie etwa Geburtsbescheinigungen oder auch die Aufenthaltsbestätigungen des Ausländeramtes elektronisch verschickt werden. Erleichtert werden auch Rundschreiben, die nach dem Waffenrecht an alle Waffenbesitzer verschickt werden müssen.”

wow… da haben sie sich ja die repraesentativsten beispiele ausgesucht. geburtsbescheinigungen braucht staendig jeder, newsletter oder richtlinien fuer waffenbesitzer…naja… ueber den typus waffenbesitzer will ich mich jetzt nicht auslassen und zu den aufenthaltsbestaetigungen komme ich noch. leider fehlen angaben ueber die anzahl der “pilotuser”. ich gehe davon aus, dass die teilnahme freiwillig war. wenn sich also jemand so wenig gedanken um seine daten macht und so schmerzfrei ist, bei dieser aktion mitzumachen, ist es auch nicht verwunderlich, dass es zu solchen aussagen kommt: “Danach wollen 89 Prozent der DE-Mail-Tester den Dienst weiter nutzen“. den auslaendischen nutzern (in projektarbeit bei dieser ortsansaessigen firma) wurde mit sicherheit verkauft, dass sie das online mit diesem dienst machen muessen. mag sein, dass sie auch vorteile darin sehen wenn man bedenkt, dass sie bei elektronischen dokumenten und asynchroner kommunikation eine einfache moeglichkeit haben, tools zur uebersetzung zu nutzen. sonst treffen sie im amt oft auf beamte ohne fremdsprachenkenntnisse, die meinen besser verstanden zu werden, wenn sie in unvollstaendigen saetzen und mit gehobener stimme reden. dolmetscher gibts da sicherlich auch nur in superspezialsonderfaellen. wie aber sollen diese leute in zukunft den neuen elektronischen personalausweis nutzen koennen, um sich bei de-mail zu authentifizieren? (ja klar wird das so kommen)? kriegt jeder bei der einreise einen deutschen pass? (und muss seine fingerabdruecke abgeben?) oder ist de-mail in dem fall lediglich ein normales webmail konto mit benutzername und passwort?

lustig auch die (angeblich nur voruebergehende) mehrarbeit und schaffung vielfaeltiger, neuer fehlerquellen:
Allerdings muss der Widerspruch gegen eine Aufenthaltsgenehmigung schriftlich eingereicht, die hochmoderne DE-Mail mit dem Bescheid also ausgedruckt werden. Der Sachbearbeiter muss dann den Widerspruch einscannen und dem Mailwechsel zuordnen, damit er prüfen kann, ob der Widerspruch fristgerecht erfolgte. Die Eingangsbestätigung kann er zwar als DE-Mail schicken, doch wenn ein Rechtsanwalt hinzugezogen wird, muss dieser eine ordentliche Papierakte bekommen

die verantwortung fuer diese fehlerquellen soll spaeter outgesourced werden: “Anders herum soll es einen Scan-Dienst geben, der eingehende Papierbriefe digitalisiert und in die […] Inbox befördert.“. glauben die ernsthaft, dass ich irgendeinem dienstleister in einem billiglohnland meine wichtigsten dokumente oder gar die ganze post ueberlasse? wie stehts mit irgendwelchen fristen auf die man reagieren muss, wenn das scannen und zuordnen laenger als ein zustellen per einschreiben dauert?

ein beispiel zu den angeblich repraesentativen nutzerzahlen in der pilotphase: “Von positiven Erfahrungen berichtet auch Detlef Frank vom Versicherer HUK24 Online. Dort haben 50 Kunden De-Mail im Einsatz und können Schadensmeldungen oder Vertragsänderungen elektronisch verschicken.”

wenn ich ueberlege, wieviel schadensmeldungen und vertragsaenderungen ich so in meinem ganzen leben hatte, mag ich bezweifeln, dass ueberhaupt jeder der 50 tester mindestens eine email bekommen hat (abgesehen von “willkommen-mails” und newslettern).

die ganze sache mit den umfragen, wieviele das nutzen wollen ist ganz einfach. die verstrahlten testnutzer haben sich freiwillig gemeldet. wie sollen denn die gegner von de-mail ihre meinung in diese statistik einfliessen lassen? sich freiwillig melden um dann nachher in der umfrage ein “nein” abzugeben? voellig banane…

rein zufaellig bietet die post jetzt den “Brief im Internet” an und wirbt u.a. mit “E-Poststelle – Lösung für die öffentliche Verwaltung”. gehen wir mal stark davon aus, dass damit de-mail und keine gegeninitiative oder alternative gemeint ist, so laesst der staat die post die grosse werbetrommel dafuer ruehren und der schon lange negativ angehauchte begriff “de-mail” wird dabei nicht mal erwaehnt. (ab damit ins neusprech lexikon) unter dem deckmantel der “guten alten post” soll den buergern also was untergeschoben werden. auf der webseite der post ist der begriff nicht einmal zu finden. aktuell laeuft der zugehoerige fernsehspot, der so laecherlich ist, dass es schon peinlich ist. ich erinnere mich an einen ungefaehren wortlaut: “…besser verschluesselt als bisherige emails” und so ein dummes gelaber. ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, da bei mir sofort nach der assoziation im kopf alle alarmsignale angingen. keines der in der werbung angebrachten features ist neu. emails zuverlaessig verschluesseln kann man schon sehr lange, und dienste zum ausdrucken von mails und eintueten zur post gibts auch seit ein paar jahren. viele details des gefaehrlichen technischen schnickschnacks wuerde die verbloedete fernsehnation auch nur abschrecken.

tja… und dann die kosten: “Laut Bericht soll eine verbindliche Mail bei der Post dann 20 Cent kosten.“. toll fuer den staat, dass er 8 milliarden euros einsparen kann. das und noch mehr bezahlen die buerger dann direkt. glaubt aber doch niemand, dass es jetzt irgendwo steuernachlaesse von 8 milliarden euros gaebe, oder? (ausser vielleicht fuer irgendwelche lobbyisten der fdp)

wann wachen die buerger auf? kurz nachdem die vorratsdatenspeicherung der verbindungsdaten fuer verfassungswidrig erklaert wurde, faengt eine schleichende einfuehrung einer quasi-zentralen speicherung aller wichtigen dokumente an. man erinnere sich an die software elster-formular… erst war die nutzung freiwillig und irgendwann zumindest fuer die umsatzsteuervoranmeldung zwingend notwendig und nur mit genehmigter ausnahme noch in papierform abwickelbar. toll fuer den staat, wenn die leute de-mail gleich noch fuer ihre privatmails mitbenutzen. und wegen der verbindungsdaten muessen sie auch niemanden mehr fragen, denn es muss ja nachweisbar sein, dass eine email beim empfaenger angekommen ist.