die rmv handy app

welcher rmv nutzer kennt das nicht? kein kleingeld einstecken, keine geldkarte.. und wenn doch, dann ist der automat defekt oder nimmt ums verrecken das kleingeld oder die scheine nicht an, ist kaputtrandaliert oder es befindet sich irgendein ekliger muell im ausgabeschacht. wenn dann doch mal alles klappt, dann findet man sein exotisches ziel nicht in der liste auf dem automat, so dass man doch ungefaehr die richtung raten muss und im zweifel das falsche ticket zieht oder ist einfach nach einem update der software “ueberfordert” damit.

irgendwann hatte ich die rmv handy app entdeckt und wollte das natuerlich gleich mal ausprobieren. zuerst muss man sich natuerlich auf der homepage anmelden und seine daten hinterlegen. dann hab ich festgestellt, dass es fuer den blackberry die app natuerlich nicht gibt. damals stand das noch nicht so eindeutig auf der homepage beschrieben aber mittlerweile nenne ich ja auch ein android phone mein eigen und dafuer gibts die natuerlich. also drauf damit und bei naechster gelegenheit testen.

als es dann endlich so weit war, habe ich den uniformierten kontrolleur in der sbahn angeschaut, das handy mit dem online gekauften ticket unter die nase gehalten und zu ihm gesagt: “jetzt bin ich mal gespannt”. dieser schaute etwas komisch und verzog das gesicht, aber dann hat er sich wohl dran erinnert, dass es da “was neues” gibt. nach einem pruefenden blick sagt er: “hm.. uhrzeit passt, is ok”. er kam mir etwas ueberfordert vor, aber erst richtig geil waren die blicke der anderen fahrgaeste um mich herum. ich sah nur grosse fragezeichen ueber den koepfen…

bald hatte sich die naechste gelegenheit ergeben, das ganze in einem regionalexpress auszuprobieren, in dem auch “echte schaffner” mit hochmodernem equipment zum kontrollieren der fahrkarten ausgeruestet sind, mit dem man auch die QR-codes scannen kann. das gleich spiel wieder: “jo.. passt”. damit wollte ich mich aber nicht zufrieden geben und hab den schaffner interviewt. “da ist doch noch so ein barcode zum scannen drauf… warum machen sie das denn nicht?” als antwort kam ganz trocken: “och… das macht keiner von uns. das reicht, wenn die angaben darauf passen und das rmv symbol sich bewegt. dann wissen wir, dass das nicht von einem anderen abfotografiert ist”. ich liess nicht locker und bat ihn, den QR-code doch mal zu scannen. fuenf versuche hat er gestartet mit seinem hightech helferlein und jedesmal bekam er ein “barcode wurde nicht erkannt” auf dem display. zwischendurch ist die handy app auch noch zweimal mit einer java fehlermeldung abgeschmiert. nach ein bischen nettem smalltalk ueber die moderne technik und wie schlecht die welt dadurch geworden ist, zog er dann weiter.

also noch nicht ganz ausgereift das ganze. aber irgendwie funktoniert schon irgendwas. was auf jeden fall funktionieren wird, ist das abbuchen der betraege von meinem konto… ich gehe zumindest davon aus. ich hab irgendwie noch keine abschliessende meinung zu dem thema. wenn man mal datenschutzrechtlich bedenkliche sachen aussen vor laesst, davon ausgeht, dass der ganze technische kram auch irgendwann funktioniert und die kontrolleure auch damit umgehen koennen, duerfte das eine alternative zum nicht funktionierenden fahrscheinautomat sein. der trend geht soweiso bald in richtung mobile payment oder wie auch immer das genannt wird.

klar geregelt ist seitens rmv uebrigens das thema “akku leer”, was dann als schwarz fahren zaehlt. abschliessend nochmal kurz zusammen gefasst:

gruende dafuer:
– die blicke der anderen fahrgaeste (naja.. noch)
– das elend mit den automaten wird umgangen
– man muss kein bargeld mitfuehren

gruende dagegen:
– noch nicht stabil. die app stuerzt ab.
– akku koennte leer werden -> schwarzfahren
– nicht mehr im geringesten anonym, sondern nachvollziehbar, wer wann wohin gefahren ist.
– ggf probleme bei einer reisekostenabrechnung, da kein papierticket vorhanden.
– keine ersparnis, obwohl (in zukunft) enormes einsparpotential beim rmv

sicherlich hab ich noch einiges vergessen zu erwaehnen…

Author: sd

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